casi-abi 04
 

anne








sunshine after the rain


*25.09.1984 – Englisch, Geschichte
Was gibt‘s zum Frühstück? Gar nix. Wie magst du deinen Kaffee? Milchkaffee. Von wem möchtest du dir deinen Kaffee servieren lassen? Vom Robert. Die Nutella oder das Nutella? Die Nutella. Lieblingsschlumpf: Homnibus. Tolle Worte mit A, N, N und E? Anspruchsvoll, nie nervig, emanzipiert. Wo soll‘s noch hingehen? Die ist ja schon weg. Lieblingskinderbuch: Die drei ???. Bücher und Musik... Alles, was die Anne mag. Zitat: „Herr Keßler, ist Gott eine Frau?“


Die Anne halt, ne...
Blond, braunäugig und keinesfalls blöd. Auch wenn sie immer eine etwas langsamere Gangart als ihre Freunde bevorzugte, was bei gemeinsamen Unternehmungen des öfteren zum Streitpunkt wurde, kam sie (zumindest zum Unterricht) pünktlich. Mit der gleichen Ruhe suchte sie meist den Großteil der Stunde nach unauffindbaren Blättern in ihrer „gut sortierten“ Mappe. Es konnte aber auch passieren, dass sie sich mit einer urplötzlich auftretenden Diskussionsfreudigkeit am Unterricht beteiligte bzw. den Lehrern in der Hinsicht beistand, dass sie ihre Kameraden zu Ruhe aufrief, wobei anzuzweifeln ist, ob dies nicht in erster Linie im eigenen Interesse geschehen ist, um die langatmigen Englisch-LK-Stunden zu dösen. Ihre liebenswerten Mathe- und anderen Planlosigkeiten veranlassten regelmäßig Mitschüler, diese zu beheben, was sie nach einigen Erklärungsversuchen mit ihrem unvergleichlichem Optimismus „Ja, ja, ich versteh das schon, des bekomm ich schon hin, ach, eigentlich kann ich alles“ wieder verdrängte. Mit dieser lockeren Einstellung heiterte sie so manch einen auf, der sich angesichts der bevorstehenden oder geschriebenen Klausur der Verzweiflung nahe im Kollegstufenzimmer befand. Mit ihrem teils trockenen teils schadenfrohen Humor brachte sie uns oft zum Lachen und manche zur Verzweiflung. Voraussetzung dafür war allerdings gute Laune, denn wenn die Anne mal schlechte Laune hatte, war Flucht angesagt, weil jedes Wort ihren angeschlagenen Zustand verschlimmern konnte, was sich äußerst nachteilig für die Menschen auswirken konnte, die ihr an diesem Tag noch begegnen sollten. Manchmal wurde diese Stimmung leider auch von ihren Freunden ausgelöst, wenn sie die ersten Anzeichen nicht früh genug erkannten und eine falsche Bemerkung fallen ließen.

Ihre musikalische Seite lebte die Anne in der Schule im Chor und in der Freizeit im Akkordeon-Ensemble und Orchester aus. Sogar für Kultur war die Anne zu haben, denn tapfer ging sie in fast jedes Stück, Ballett ausgenommen, das auf dem Plan des Theater-Jugendabos stand. Früher stellte sie ihre Sportlichkeit beim Turnen unter Beweis, jetzt tobt sie sich beim Fahrradfahren und Schwimmen aus. Auch für einen gemütlichen Tag am Baggersee war sie immer zu haben, nur stellte sich dann ab und zu am Abend eine leichte Müdigkeit ein, weswegen wir gelegentlich auf Feiern auf das Partygirl verzichten oder vorzeitig Abschied nehmen mussten.

Vor drei Jahren traf sie übrigens ihre große Liebe Robert, weshalb wir sie leider immer seltener außerhalb der Schule zu Gesicht bekamen.
Trotzdem hatte sie immer ein offenes Ohr für ihre Freunde und es war kein Problem, in Notsituationen mitten in der Nacht bei ihr aufzukreuzen. Letztendlich bleibt uns eigentlich nur noch „Danke“ für deine Freundschaft zu sagen und dir viel Glück für deinen weiteren Lebensweg zu wünschen…