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alles wird gut
*26.07.1984 – Französisch, Geschichte Was gibt‘s zum Frühstück? Ganz viel Kaffee, Müsli, Obst, Joghurt, aber Hauptsache Kaffee. Wie magst du deinen Kaffee? Am liebsten warm und in der Sonne. Von wem möchtest du dir deinen Kaffee servieren lassen? Ich bekomm ja täglich Kaffee von meinem Freund serviert, aber Woody Allen oder Nick Cave dürften ihn gern mal ablösen. Die Nutella oder das Nutella? Die Nutella. Lieblingsschlumpf: Ich hasse die Schlümpfe, aber wenn Dittsche als Schlumpf zählt, dann Dittsche. Tolle Worte mit C, L, A, U, D und I? Chaotisch, Liebe, Abenteuer, Urlaub, Drama, Inauguraldissertation – Quatsch: Indigo. Wo soll‘s noch hingehen? Einmal um die Welt, ans Meer. Lieblingskinderbuch: Mio, mein Mio; Der 35. Mai; eigentlich alles von Astrid Lindgren und Erich Kästner. Bücher und Musik... Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Hundert Jahre Einsamkeit, Dokumentation der Flucht und Vertreibung; Nick Cave, Radiohead, Moloko, Calexico – wer mich kennt, weiß ja, was ich mag. Zitat: „Die Welt ist eine alte Sau.“ (B. Brecht), „Du dusselige Kuh.“ (Ekel Alfred), „Du Arsch.“ (Claudia P.)
Manche Leute definieren sich über ihr Auto. Zweifelsohne. Braucht die Claudia nicht, denn die Persönlichkeit, die einem entgegenkommt, reicht vollkommen aus. Obwohl sie einen Chamade fährt, was sich – ein Auge zugedrückt – ein bisschen wie „charmant“ anhört. Das würde dann wieder zutreffen. Wie kann man die Claudia nun weiter definieren: Sie hat einen soliden Musikgeschmack, hört die Peppers, Radiohead und manchmal Wham, wenn sie von ihrem Umfeld dazu gezwungen wird. Ja, vielleicht kann man sich auch durch sein Umfeld definieren. Das kann auf unzählige Videoabende, Theateraufführungen und lange, extrem nette Wochenenden mit ihr in der Schule bei der Casiopeia zurückblicken, und das mit fast unerschöpflicher Kreativität. Und von daher ist sie auch offen gewesen, für jedes noch so utopisch wirkende Projekt, dass man mit ihr anzetteln und auch konsequent durchziehen kann. Einen Film gedreht – unvergessen „ihre“ Dido - , einen Abischerz auf die Beine gestellt und die Abizeitung organisiert. Und wir kommen zu den Talenten: Organisation gehört sicher dazu, sie war ja schließlich mal in der SMV, und dort genauso engagiert wie bei allem anderen, was wir schon aufgezählt haben. Ja, und Durchsetzungsvermögen, so dass sie immer eine gute Meinung und vernünftige Argumente zu bieten hat, falls mal irgendwer meinte, er müsse irgendwo Ungerechtigkeiten oder Gemeinheiten verteilen. Und das bei Schülern und Lehrern. Emotionalität? Auf jeden Fall! Das kann sich in extreme Heiterkeit und kaum enden wollendes Lachen auswirken oder auch in einen Abend einfach-mal-schön-traurig-sein. Nun ja, und vielleicht ist sie auch ab und an gerne ein bisschen eingeschnappt, aber das meistens zum Vorteil des Gegenübers, weil sie’s in den seltensten Fällen wirklich ernst meint und man sie deswegen danach einfach trotzdem wieder lieb hat, die Claudia. Den Rest Energie hat sie vielseitig eingesetzt, um Sachen zu bewegen, die wir danach nicht hätten missen wollen, um Freundschaften zu pflegen, die wir nicht wieder hergeben wollen. Und wenn doch noch überschüssige Energie vorhanden seien sollte, dann ergießt sich diese bisweilen über das Hemd vom Jingle in Form von Rotwein, was die Claudia immer schlimmer fand als es wirklich war. Allerdings ergaben sich um solche Ereignisse immer interessante Gespräche. Man hat sie auch im Theater antreffen können, als Logenschließerin, im Highlander jedes Wochenende, im Bernsteinzimmer beim besagten Rotwein. Während der Schulzeit fanden diese Gespräche aber streng antialkoholisch unter dem Einfluss eines guten Cappuccinos statt. Wir werden diese regelmäßigen gemütlichen Runden vermissen – soweit wir in Zukunft auf sie verzichten müssen. Wir wünschen der Claudia alles erdenklich Gute – auch wenn sie selbst meint, sie wäre ein wenig unentschlossen –, wir sind sicher, dass sie sich auf ihrem weiteren Weg gut zurecht finden und durchsetzen wird, ob nun als Journalistin oder bei allem anderen, was sie sich noch ausdenkt. Und wir wünschen ihr viel Glück und gehen davon aus: Alles wird gut.
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